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Der Gitarrenequipment Leitfaden

Aktualisiert: 5. Mai 2019

Das wichtigste Zubehör für alle Gitarristen, die am Anfang stehen.


Wenn du anfängst Gitarre zu spielen, brauchst du nur ein Instrument und ein Plektrum, um Noten, Tabs, Akkorde und ein paar einfache Songs zu lernen. Das wirst du eine Zeit lang tun - bis zu dem Tag, an dem du nach etwas anderem verlangen wirst. Nach mehr! Du möchtest, dass dein Sound nach den Gitarristen klingt, die dich ursprünglich dazu inspiriert haben, Gitarre zu spielen. Aber wie bringst du dein Spiel auf die nächste Stufe?




Die Antwort heisst Gitarren-Equipment!





Zubehör wie Verstärker, Plektren und Effektpedale. Werkzeuge die dir helfen, die verschiedenen Sounds und Effekte zu erzeugen, die du aus deinen Lieblingssongs kennst. Die riesige Auswahl kann sehr verwirrend sein. Also wo fängst du an, wenn du dich dafür entschließt, dir neues Equipment zuzulegen?

Im Folgenden findest du 6 wichtige Ausrüstungsgegenstände, die dir helfen, deinen eigenen Sound zu kreieren:


1. Plektren: Ein Plektrum ist vielleicht nicht der aufregendste Ausrüstungsgegenstand unter der Sonne aber wenn du denkst, dass ein Plektrum einfach nur ein Stück Plastik ist, dann denke noch einmal nach. Plektren bieten eine Vielzahl von verschiedenen Optionen und es gibt sie in unzähligen Varianten. Ein einfacher Plektrumwechsel kann deinen Sound komplett verändern.

Sie sind nicht nur in verschiedenen Farben erhältlich, sondern auch in verschiedenen Größen, Formen und Materialien wie Kunststoff, Stein, Holz und sogar Schildpatt. Je härter und dichter das Material ist, desto heller und knackiger wird der Klang. Je weicher das Material, desto wärmer und voller ist der Klang.

Da Plektren relativ preiswert sind, probiere dich durch eine Vielzahl von Materialien und teste die verschiedenen Stärken. Und falls du noch nicht versucht hast, mit Fingerpicking zu spielen, kann ich dir empfehlen damit zu experimentieren um einen weiteren Sound in dein Repertoire zu integrieren.


Wir empfehlen dir zum Einstieg und kennenlernen der verschiedenen Stärken dieses vielseitige Plektren-Set:


2. Verstärker: Der Kauf eines Verstärkers ist eine der wichtigsten Entscheidungen eines Gitarristen. Warum? Ein großartig klingender Verstärker wird sogar einen schlechten Gitarrenton anständig klingen lassen, aber eine großartige Gitarre wird durch einen schlechten Verstärker schrecklich klingen. Nimm dir also Zeit, um für einen guten Verstärker zu sparen. Falls du nicht so lange warten kannst, kaufe dir einen billigen gebrauchten Amp, um die Zeit zu überbrücken. Verstärker verlieren bei guter Pflege wenig an Wert und du kannst ihn ohne großen Verlust wieder z.B bei eBay Kleinanzeigen verkaufen.

Berücksichtige beim Kauf eines Verstärkers deine Bedürfnisse als Musiker. Wenn du nur alleine in deinem Schlafzimmer spielst, werden deine Bedürfnisse sehr unterschiedlich sein von denen eines Gitarristen, der Club-Konzerte spielt, oder von einem Profi, der in Studios oder in großen Konzerthallen auftritt.

Vielleicht interessiert dich ein Verstärker mit eingebauten Effekten. Es kann sehr viel Spaß machen, damit rumzuspielen und dich dabei unterstützen, motiviert zu bleiben und deine Kreativität zu wecken. Du kannst buchstäblich den ganzen Tag mit Delays, Chorus, Flanger, Reverb, Tremolo und anderen Effekten experimentieren und deine eigenen Sounds entwickeln.

Ein Tipp: Spiele nicht ausschließlich mit Effekten, da sie Fehler verbergen können, die deinen Fortschritt behindern können. Finde einen guten Mix!

Egal was für Spielereien auf einem Verstärker möglich sind, das wichtigste Merkmal ist, dass er einen guten Ton hat, d.h klare Höhen, die nicht im Ohr weh tun, Mitten, die du nach Belieben einstellen kannst, und einen fetten und satten Bass.

Achte darauf, deine Gitarre mitzunehmen, wenn du einen Verstärker kaufst. Es macht keinen Sinn, einen Amp mit einer Gitarre zu testen, die nicht nach deiner klingt.


3. Elektronisches Stimmgerät: Natürlich ist es wichtig, dass dein Instrument gestimmt ist, sonst erreichst du nie den Klang, den du suchst, ganz zu schweigen von den Schmerzen, die du jemandem in Hörweite zufügen wirst. Kaufe also ein gutes Stimmgerät. Es wird dir nicht nur dabei helfen, dass dein eigenes Instrument richtig klingt - wenn du in einer Band bist, wird es sicherstellen, dass du mit deinen Bandkollegen in gleicher Stimmung bist. Wie oft habe ich schon Newcomerbands erlebt, die auf ihren ersten Auftritten nicht darauf geachtet haben und sich so komplett ihrer Wirkung beraubt haben. Dies ist extrem schade. Achte also immer darauf, dass ihr miteinander gestimmt seid und stimmt auch nach einzelnen Songs immer wieder mal euer Instrument nach.

Und nein, es ist kein Betrug, ein Stimmgerät anstelle deiner Ohren zu verwenden. Es bedeutet auch nicht, dass du nicht lernen solltest, eine Gitarre nach Gehör zu stimmen. Das solltest du auf jeden Fall tun. Es ist eine großartige Möglichkeit, ein Gehör für die Tonhöhe zu entwickeln, um irgendwann nach Gehör zu spielen zu können. Aber es gibt viele Situationen, in denen Tuner einfach praktischer ist, z.B wenn du in der kleinen Bar spielst und du ansonsten gezwungen wärest, Witze zu erzählen und Gespräche mit dem Publikum zu führen, um den Klang deiner Saiten zu überdecken, während du deine Saiten stimmst. Oder wenn du an einem großen, lauten Ort bist, insbesondere wenn mehrere Instrumente gleichzeitig am stimmen sind und du deinen Ohren nicht mehr vertrauen kannst. Mit einem Stimmgerät kannst du lautlos, genau und schnell stimmen, ohne die Noten selbst hören zu müssen.


Wir können dir diesen Clip-on Tuner empfehlen:


4. Kapodaster: Wenn du Gitarre spielst, solltest du ein Kapodaster (Kurzform Kapo) besitzen, egal welchen Musikstil du spielst. Ein Kapodaster ist ein kleines Werkzeug, das alle Gitarrensaiten gleichzeitig innerhalb eines Bundes herunterdrückt. Dadurch kannst du die Grundtöne der Gitarre erhöhen, da du die Saiten verkürzt.

Beispiel:  Ist dein  Kapodaster  am 3. Bund  des Gitarrenhals angebracht, ändern sich die Leertöne der Saiten wie folgt:


E -> G

A -> C

D -> F

G -> B

H -> D

e -> G


Mit einem Kapo kannst du easy einen Song auf eine höhere Tonart zu transponieren, während du immer noch deine selben offenen Grundakkorde spielen kannst. Dies ist praktisch, wenn du selber singst oder jemanden begleitest, der das Lied nicht in der Tonart singen kann. Anstatt die Akkorde des Liedes in einer anderen Tonart neu zu lernen, von denen einige evtl. schwierig zu spielen sind, bewegest du einfach dein Kapo auf dem Griffbrett, bis du eine Tonart gefunden hast, die zu dir passt.

Kapodaster gibt es in verschiedenen Ausführungen. Achte darauf, dass es lang genug und die Feder stark genug ist um all deine Saiten sauber herunterzudrücken. Ansonsten kann es sein, dass einige Saiten scheppern.

Ein guter Kapodaster kostet ca. 15€ und ist jedem Gitarristen nur zu empfehlen.


Mit diesem hier wirst du ein hochwertiges Kapodaster kaufen, was dich dein ganzes Leben lang begleiten wird:


5. Effektpedale: Nachdem du nach und nach deine Gitarrenkünste entwickelt hast und alles aus deinem Verstärker rausgeholt hast, möchtest du vielleicht ein oder mehrere Pedale benutzen. Effektpedale, manchmal auch Effektgeräte oder Stompboxen genannt, sind kleine elektronische Einheiten, die den Klang deiner Gitarre auf eine bestimmte Art und Weise verändern. Pedale werden verwendet, um Spezialeffekte wie Wah-Wah, Delay, Tremolo, Chorus, Flanger, Distortion und Fuzz zu erzeugen. Du kannst mit einem Effekt deinem Sound eine neue Ebene hinzufügen, oder die Effektgeräte miteinander koppeln, so dass ein ganz eigener komplexer Sound entsteht.

Es gibt Dutzende von Pedalen da draußen, wie z.B das Wah-Wah-Pedal. Das Wah-Wah, welches ursprünglich wie eine gedämpfte Trompete klingen sollte, verändert den Ton des Signals, um einen unverwechselbaren Effekt zu erzeugen, der die menschliche Stimme nachahmt. Ein bekannter Song mit dem Effekt ist Voodoo Child von Jimi Hendrix.

Ein Distortionpedal verzerrt den Klang, der durch den Verstärker kommt. Es ist ein Sound, der am häufigsten in Heavy Metal und härterem Rock vorkommt wie z.B bei Highway To Hell von ACDC.

Ein Delay-Pedal erzeugt ein Echo des gerade gespielten Tons. Der Effekt, den dieses Pedal erzeugt, erinnert an das Echo in einem großen, leeren Raum. Der Ton wiederholt sich und wird mit jeder Wiederholung weicher, gut zu hören bei Another Brick In The Wall von Pink Floyd.

Während das Delay-Pedal einen deutlichen Echosound liefert, erzeugt das Reverb-Pedal einen volleren Klang, indem es den Tönen nach dem Spielen einen Nachhall verleiht. Reverb ist einer der fundamentalsten Effekte für E-Gitarren, weshalb er in den meisten Amps bereits eingebaut ist. Reverb fügt deinem Sound Tiefe hinzu und wird bei praktisch allen Studioproduktionen eingesetzt.

Ein weiteres Pedal ist das Chorus-Pedal. Der Chorus-Effekt, der auch als Flanger-Pedal bezeichnet wird, funktioniert durch Wiederholen des Eingangssignals der Gitarre, so dass es klingt, als ob viele Gitarren gleichzeitig spielen würden. Ein Chorus-Pedal kann den Klang einer 12-saitigen Gitarre immitieren. Ein bekannter Song mit dem Effekt ist Come As You Are von Nirvana.

Die Verwendung von Effektpedalen erfordert Übung und Experimentieren. Als Anfänger solltest du immer erstmal mit einem Effekt experimentieren und alle Einstellungen gründlich kennenlernen, bevor du zu komplexeren Effektketten übergehst.


Letztenendes ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass man durch Gitarrenequipment nicht zu einem guten Spieler wird, aber wenn du gut klingst, wirst du auch mehr spielen wollen, was dich irgendwann zu einem besseren Spieler macht.


Viel Spaß beim Ausprobieren! Noch mehr Equipment findest du hier.


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